Die mal wieder eisige Busfahrt nahm früh morgens um 4.00 Uhr am Busbahnhof in Kuala Lumpur ein Ende und wir fuhren mit dem Taxi nach Chinatown, denn dort gab es die günstigsten Unterkünfte.
Leider hatten wir verplant und um eine Bleibe zu kümmern, somit suchten wir uns einen McDonald's mit Wifi, wo wir uns online nach ein paar Budgethotels umschauen konnten. Als wir uns genügend Adressen aufgeschrieben hatten gingen wir von einem Hotel zum anderen, bis wir schließlich ein super Hostel fanden, wo wir trotz der frühen Uhrzeit direkt unsere Betten im Mehrbettzimmer einnehmen konnten. Mittlerweile war es fast 6.00 Uhr, also legten wir uns noch ein Weilchen hin um zu dösen oder zu schlafen.
Ein wenig später wurde es dann mal langsam Zeit aufzustehen, zu mindest für mich (Isa), denn Laura sollte sich nach der langen Busfahrt, bzw. Krankheit ersteinmal ausruhen und das ganze etwas langsamer angehen. Ich nutzte also das freie Frühstück und freute mich nach langer Zeit mal wieder über Papptoast mit viel zu süßer Marmelade. Danach verschuf ich mir einen Überblick über Kuala Lumpur, checkte ein paar Aktivitäten, sowie Schwimmbäder.
Daraufhin machte ich mich erstmal auf dem Weg zum Kaufhaus: ein neues Bauchnabelpiercing musste her, da meinen Bauchnabel im Moment nur ein Ohrring zierte (ja, wie verliert man eigentlich sein Bauchnabelpiercing?). Die junge Dame im Laden gab sich wirklich Mühe, aber man weiß ja, wie wählerisch ich da sein kann, somit ließ ich mir noch ein wenig Zeit zum Überlegen und gab mich erstmal mit einer neuen Sonnenbrille zufrieden. Auf dem Rückweg besorgte ich noch etwas Obst für Lauras Stärkung.
Gegen Mittag ging es dann zum Sightseeing; ich erkundete Kuala Lumpur so gut es ging (natürlich nicht ganz ohne Orientierungsverlust) und wanderte von China Town durch Little India, fast bis zum Golden Triangle (Bankenviertel).
Die Stadt gefiel mir seit langem mal wieder richtig gut, denn hier gibt es eine wahnsinnige Vielfalt. Leider ist es aber auch mit Abstand der lästigste Ort, was Männer angeht; "Hey Baby, Taxi?", "Hey, where you go?" "Hey, what's your name?", "Hey beautiful!" hört man am laufenden Band. Besonders in Little India war es extrem, da man nur angestarrt wurde, egal wohin man ging und man wirklich nicht wissen wollte, was die ganzen Kommentare zu bedeuten hatten. Ja, man kam sich tatsächlich vor, wie ein Stück Fleich, umkreist von Geiern und ich war froh, als ich zurück im Hostel war.
Am Abend gingen wir dann zusammen noch ein wenig durch China Town, bzw. zum Central Market (unser Plan in den Park zu gehen hatte sich aufgrund der vielen Mückenstiche und einbrechenden Dunkelheit erledigt). Wirklich viel war mit uns beiden leider nicht mehr anzufangen, denn wir hatten mal wieder ein paar anstrengende Nächte hinter uns und waren froh, als wir relativ früh im Bett lagen. Lange währte die Ruhe allerdings nicht, da sich ein ziemlich nerviger Asiate noch mitten in der Nacht in unserem Dorm einquartierte, der einfach mal den halben Schlafsaal weckte, weil "sein" Bett belegt war. Nach längerem hin und her mit dem Personal (welches auch schon völlig genervt war), gab er irgendwann Ruhe und wir fanden letztendlich unseren Schlaf.
21.04.12
Laura schlief mal wieder bis in die Puppen und ich (Isa) war schon früher wach, also entschied ich mich dazu im nahegelegenen Schwimmbad in der Morgensonne ein paar Bahnen zu ziehen. Es war relativ voll und ich fühlte mich etwas umwohl, da kaum Frauen hier waren, bzw. wenn dann nur im Badeanzug (Bikini war aber zum Glück erlaubt), also versuchte ich so schnell wie möglich ins Becken zu springen. Der Morgensport tat wirklich gut, auch wenn man sich mal wieder ein wenig beglotzt vorkam, wahrscheinlich muss man da einfach durch als Europäerin.
Zurück im Hostel war Laura mittlerweile sogar schon in der Aufwachphase und wir konnten gegen etwa 13.00 Uhr (?) frühstücken gehen. Unser Plan für heute war die Schmuckmesse, Twin Towers und Abens Kino. Im Convention Center bekamen wir unsere Namensschilder und konnten um die vielen wunderschönen Stände schlendern.
Es war mal schön, nicht als Messe-Babe auf einer Messe zu sein, sondern als Besucher, wobei wir bei den freundlich-lächelnden Hostessen doch schon wieder Lust auf einen Job bekamen.
Die Stände boten eine reichliche Vielfalt, von wunderschönem Schmuck aus Hong Kong, bis hin zu wirklichem Kitsch aus Indien. Die Aussteller hielten uns scheinbar für reiche Europäerinnen, da sie davon ausgingen, das doch auch selbst für uns ein Ring für über 500€ ein Schnäppchen sei. Auch wenn wir nichts kaufen wollten war es mal wieder eine schöne Abwechslung was das Kulturprogramm anging und Kuala Lumpur stieg in unserer Beliebtheitsskala.
Eigentlich wollten wir ja danach zu den Twin Towers, aber leider waren wir völlig eingenommen von dem riesigen Kaufhaus Suria KLCC. Dort befand sich ebenfalls das Kino, wo wir zwei Karten für Titanic 3D reservierten und im Anschluss die Läden eroberten - ein Traum. Leider war es mittlerweile schon recht spät und wir hatten nicht genug Zeit um uns alles anzusehen, aber es war wirklich ein tolles Kaufhaus mit jeglichen Preiskategorien.
Im Anschluss gab es noch eine dicke Lasagne, bzw. Thunfisch aus der Dose, bevor wir uns ins Kino begaben. Als wir den Saal betraten dachten wir, dass wir uns selbst zwischen Eisbergen befanden, denn es war wirklich eine eisige Kälte.
Der Film war eben Titanic, da müssen wir wahrscheinlich nicht viel zu sagen, außer, dass wir am Ende wirklich furchtbar am schluchzen waren... JACK!
enormer Rotztuchverbrauch |
Zu Tode betrübt und nach enormen Rotztücherverbrauch bahnten wir uns also unseren Heimweg durch den Regen und Großstadtdschungel Kuala Lumpurs. Es war ein wirklich schöner Tag gewesen, vor allem, weil es Laura nach längerer Zeut mal wieder richtig gut ging und sie merkte, endlich wieder gesund zu werden.
22.04.11
Während Laura ausschlief hatte sich Isa schon am Abend vorher dazu entschieden, morgens zu einem traditionellen Flag Rasing am Merdeka-Square zu gehen. Hier wurde damals Kuala Lumpurs Unabhängigkeit ausgerufen und jeden Montag im wahrsten Sinne des Wortes unter Pauken und Trompeten Malaysias Nationalflagge gehisst. Irgendwie kam man sich aber doch eher vor wie beim Karneval; albern marschierende Uniformierte, traditionelle Musik (hier fehlte eigentlich nur noch der Kölsche Songtext) und Soldaten, die auf ihren Pferden auf und ab hoppelten. Das Highlight Malaysiens wurde hier also nicht gerade geboten.
Danach stand ein Parkbesuch auf dem Plan, doch schon der Hinweg erwies sich mal wieder als Labyrinth und wir brauchten schlichtweg eine Ewigkeit um den Eingang, bzw. eine der schönen Wiesen am See zu finden. Völlig angenervt wurden wir hier aber leider auch nicht glücklich, sodass wir uns nach kurzer Zeit der Entspannung auf den Rückweg machen wollten. Als wir schließlich unseren Standort auf der Karte fanden, waren wir beide ganz erstaunt, denn wir hatten ihn natürlich ganz woanders vermutet (wie sind wir da schon wieder hingekommen?). Der Weg zurück ins Zentrum war zum Glück ein Leichtes, auch wenn wir ca. 10 Minuten versuchten eine Autobahn zu überqueren.
Nach der ganzen Anstrengung wurde mal wieder bei Starbucks entspannt und wir priesen die Klimaanlage und Wifi.
Eigentlich wollten wir dann zurück ins Hostel, wurden aber gleich vom Besitzer in Empfang genommen, der uns mitteilte, dass dieses vorrübergehend schwer zu Betreten war, da diverse Reinigungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Isa schnappte sich also ihre Schwimmsachen, während Laura sich vorm Schwimmbad erstmal Dosenthunfisch reinzog (Ja Thunfisch! Sogar eine ganze Dose) und danach durch China Town wanderte um nach Postkarten zu suchen - vergeblich. Nach ca. einer Stunde konnten wir unser Zimmer wieder betreten, wo wir schließlich auch erfuhren weshalb die Reinung stattgefunden hatte: Bettwanzen! Isas größter Albtraum, denn auch schon in Australien war dies ein heikles Thema gewesen, aber bisher waren wir verschont geblieben. Wir wollten es beide nicht wahrhaben, aber die vielen Stiche der Hostelbewohner wiesen schon deutlich darauf hin, auch Isa juckte es am ganzen Körper..
Nun ja, immerhin wogten wir uns nun in Sicherheit, da das Zimmer ja gereinigt worden war, also schmissen wir uns in Schale, denn heute Abend wollten wir in die Skybar, von wo aus man einen super Ausblick über Kuala Lumper haben sollte. Unser Vorhaben konnte wir leider mal wieder nicht realisieren (kennt man wahrscheinlich mittlerweile schon von uns), da wir vom Regen überrascht wurden. Es schien, als würde Malaysias Hauptstadt bald wegschwimmen, also machten wir uns wieder auf den Heimweg und entschlossen uns vernünftigerweise mal wieder für eine frühe Nachtruhe mit Vorfreude im Bauch, da am nächsten Morgen der Shopping-Tag anstand.
24.04.12
Relativ zeitig bewegten wir uns zum Golden Triangle, wo wir den heiß ersehnten "Pavillion" aufsuchten, eine riesige Shopping Mall, die unsere Augen zum Glänzen brachte. Hier fand man einfach alles, von Designer Mode bis hin zu Kosmetikartikeln, das war heute genau das Richtige und wir ließen uns fallen in eine 6 Stündige Shopping-Trance.
Euphorisiert durch unsere Errungenschaften, wenn auch ein wenig erschöpft wollten wir als Abschluss noch auf die Twin Towers hinauf. Leider machte uns der Regen aber mal wieder einen Strich durch die Rechnung, denn man hatte wirklich keine gute Sicht, weswegen wir es auch nicht einsahen den Eintrittspreis zu bezahlen. Somit warteten wir erstmal darauf, dass es aufhörte zu Regnen, leider war dies aber nicht der Fall und wir nahmen den LTR (Light Transit Rail), der uns auf schnellstem Wege zurück nach China Town brachte.
Nun stand leider wieder Packen auf dem Plan, und das ziemlich sorgfältig, da wir nicht gerade Lust hatten die Bettwanzen mitzuschleppen. Wir waren aber beide ziemlich müde und unmotiviert, also verschoben wir die Prozedur auf den nächsten Morgen und versuchten möglichst früh Schlaf zu finden, da wir planmäßig sehr früh aufstehen mussten.
25.04.12
Um Sage und Schreibe 3.30 Uhr klingelte der Wecker, denn Champions League war angesagt! Wir wollten unbedingt Chelsea gegen Barcelona sehen (mittlerweile fehlte uns der Fußball doch sehr), aber leider mussten wir feststellen, dass sich unsere Rechenkünste nicht ganz bewährt hatten und wir die erste Halbzeit schon verpasst haben, aber egal, denn wir sahen immerhin noch 45 Minuten super Fußball.
Nach dem Spiel haben wir uns dann noch schnell geduscht und die Packerei fortgesetzt, bis es Zeit wurde uns um 5.30 Uhr zum Flughafen zu begeben. Wir fuhren mit dem Taxi zum Busbahnhof und nahmen von dort aus den Air Port Coach, der uns innerhalb einer Stunde für kleines Geld zum Kuala Lumpur International Airport brachte, von wo aus es weiter nach Medan, Indonesien gehen sollte.